Mehr als nur ein Datentreuhandmodell – Wie das vom BMBF geförderte Verbundforschungsprojekt MobiDataSol Smart Cities künftig intelligent werden lässt
Ohne Zweifel sind Daten die neue Währung von Unternehmen, Organisationen, Städten und der damit einhergehenden digitalen Transformation. Wer heute digitale Services nutzen möchte, zahlt diese nicht mit Geld, sondern mit der Abgabe seiner persönlichen Daten. Auch im Städtekontext ist der Besitz von relevanten Daten essenziell, damit strategische Stadtkonzepte wie bspw. Smart City erfolgreich umgesetzt werden können. Doch die Praxis zeigt, dass mehr als 70% der gesammelten Daten nicht aussagekräftig aufbereitet sind und das Vertrauen hinsichtlich der Abgabe von Daten nicht gegeben ist. Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken soll in Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Fraunhofer Instituten IAO und ISST, dem ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung, der Universität Stuttgart sowie der Klingenstadt Solingen als Praxispartner, ein Modell entwickelt werden, wie der sichere Umgang mit Daten im Rahmen eines Ökosystems für Datenprodukte im Bereich Mobilität und Umwelt realisiert werden kann.
Anders gesagt sind aktuelle und somit hochwertige Daten das Benzin/Motor für Smart Cities, um gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Herausforderungen wie bspw. die Verkehrswende zu bewältigen. So gelten Datentreuhandmodelle als ein elementarer Bestandteil und möglicher Lösungsansatz, um Daten in hoher Qualität gemeinsam vorzuhalten und für mehrere Zwecke nutzen zu können. Wo befindet sich der nächste E-Scooter? Wann kommt der nächste Bus? Welche Umweltwirkung hat die Fahrt mit dem Auto? Wie ist die Luftqualität in der Stadt? Wo gibt es Staus? Intelligent genutzt und verknüpft bieten Daten eine Riesenchance, um künftig deutlich effizienter, klimafreundlicher und zugleich komfortabler unterwegs zu sein – und dabei Auswirkungen auf die Umwelt noch direkter zu messen.
Bisher werden hochqualitative Daten – sog. Datenprodukte – hauptsächlich privatwirtschaftlich aufbereitet und stehen nur kommerziell zur Verfügung. Es braucht deshalb Modelle, um das Teilen von Daten zwischen Kommunen und ihren kommunalen Unternehmen, der Wissenschaft, der Wirtschaft und natürlichen Personen zu ermöglichen. Aus diesem Grund hat sich das Projektkonsortium das ambitionierte Ziel gesetzt, solche Modelle zu erforschen, zu entwickeln und anhand eines oder mehrerer Use-Cases auch in die Praxis umzusetzen. Bereits seit 2020 wird die Klingenstadt Solingen durch die Bundesregierung als Modellprojekt Smart City gefördert, um den Einsatz von digitalen Technologien zu erproben. Dabei stellte sich immer wieder die Frage, wie die Nutzung von Daten bspw. in der „Mensch, Solingen!“-App realisiert werden kann. Die Idee zum Projekt entstand im Rahmen der Morgenstadt Initiative, die durch das Fraunhofer IAO organisiert wird und in der sich die Klingenstadt engagiert.